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Siehe auch die Naziakte im Blog 1 link oder der ausführliche Bericht über das politische China im Blog 2 link

Vorwort

Seit ich von der Mongolei nach China reiste, kreuzten immer wieder Geschichten von Gräultaten der Japaner meinen Weg. Zuerst dachte ich, es sei nur eine weitere gepuschte Geschichte um den chinesischen Nationalismus zu stärken. Als aber in Vietnam, Kambodscha und Thailand das ganze immer noch ein Thema war, wurde ich hellhörig. 

In Malaysia schliesslich sah ich Massengräber und Gedenkstätten. Überrascht über die Dimensionen der japanischen Aggression fing ich an mich zu informieren. Spätestens als ich auch in Singapur von den bombardierten Zivilisten und Foltergefängnissen erfuhr, war eine spezielle Akte zu schreiben beschlossene Sache. 

 

Viele gehörte Geschichten.

Die zwei japanischen Besatzungs- Offiziere machten einen Wettbewerb, wer von ihnen schneller, mehr Chinesen mit dem persönlichen Samuraischwert töten konnte. Ihrer Klinge fielen dutzende Unschuldige zum Opfer. Zurück in Japan, berichteten sie stolz darüber in Japanischen Schulklassen. In dieser Märchenstunde gaben sie auch zu, kaum in den Schlachten getötet zu haben. Einfacher war es Zivilisten oder unbewaffnete abzuschlachten. link (engl)

Eines der wenigen grossen Massaker dieser Zeit, welches später aufgearbeitet wurde ist das Massaker von Nanjing. Hundertausende wurden getötet. Zehntausende Frauen wurden systematisch vergewaltigt. Rund um dieses Ereignis wurde ein deutscher Film produziert über den Oskar Schindler von China: 

 

Intensiver aber ziemlich guter Film: 


 

An der chinesischen Küste wurden zum Teil systematisch Massengräber gegraben, ganze Dörfer hinein geschubst und lebendig begraben. Schwangere Frauen, Babies, junge Männer wie auch alte Greise. Es wurde zum Sport Gefangene an Gräben oder Klippen auf die Knie zu zwingen. Geachtet wurden die Fähigen deren, welche es schafften, den Kopf so abzuschlagen, dass er noch von einbisschen Haut am Rumpf hing und den Körper hinunterzog ohne dass man die Leiche nochmals berühren musste.link link

Wieviele Tote?  

Zusammen mit den ausgelösten Hungersnöten, Todesmärschen oder Arbeitslager starben zwischen 15- 30 Millionen Menschen. Die Schätzungen gehen weit auseinander. Der ganze fernasiatische Raum litt fürchterlich unter der Besatzung. Soll man nun die Verhungerten in China dazuzählen? Und die Opfer der Rückeroberung der besetzen Gebiete? Was ist mit all den Bürgerkriegen, welche auch wegen den Japanern ausgelöst wurden? 

Die Einheit 731 entwickelte chemische und biologische Kampfstoffe in China. Diese wurden an Zivilisten und Kriegsgefangenen erprobt. Als die Japaner abzogen wurden infizierte Ratten entlassen und Lager gesprengt. Wiederum lässt sich nicht sicher abklähren wieviele zehn oder hunterttausend Menschen an den ausgelösten Epidemien starben.

So gibt es sehr viele Beispiele, welche es schwierig machen genau zu berechnen wieviele Leichen in Japans Keller liegen.


 

 

Die Vergangenheitsbewältigung in Japan...

...ist ziemlich miserabel. Es muss ein Hohn sein für die Überlebenden, dass Japan immernoch den Grossteil der Völkermorde, Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestreiten. Auch wenn man sich nach Dokumentationen umsieht, erkennt man, dass nur die Amerikaner interessieren. Was die Japaner am Festland anstellten wird kaum erwähnt. 

Zwar ist Japan nicht das einzige Land, welches seine eigene dunkle Vergangenheit verbirgt. Aber sollte einem freien und fortschrittlichen Land die Forderung stellen können besser zu sein als fragwürdige Reiche wie China oder Russland. 

 

Konsequenzen und Zukunft 

Als in Schulbüchern nur von ''Vorrücken'' aber nicht von ''Invasion'' die Rede war, oder die Massaker an hundertausenden Zivilisten als kleine Vorfälle heruntergespielt wurde, brachen vorallem in China grosse Proteste aus. Die verfehlte Vergangenheitsbewältigung wird die ganze Region wohl noch weit in die Zukunft belasten. Das einzige Argument, weswegen sich viele Länder wieder als Freund Japans bezeichnet ist: Geld. Japan als lokale Wirtschaftsmacht ist genug wichtig um ein geschichtliches Detail wie Millionen von gefolterten und getöteten nicht nennenswert ist. 

 

Die Spannungen zwischen China und Japan, lässt auch Lösungen in weiter Ferne rücken, was die Konflikte um Inseln angeht, welche von beiden Ländern beansprucht werden. 

Der Nazivergleich

Das Erfahrene über die stalinistische Zeit in Russland, die Kulturrevolution in China, der Autogenozid in Kambodscha und die Völkerrechtsverbrechen Japans lassen mich eines bewusst werden: Die Überbewertung von Nazideutschland. Hitler war ein Arsch. Aber nicht das einzige. Nur haben die Deutschen inzwischen um die 67 Milliarden Euro für die Wiedergutmachung bezahlt. Unter anderem auch an ein Land dass selber inzwischen wegen einiger Vorfälle eher auf die Anklagebank gehören würde. 67'000'000'000 €! link  Gleichzeitig haben sie zwar keine perfekte aber mit keinem anderen Land vergleichbaren Vergangenheitsbewältigung hinter sich. Die Selbstzensur im normalen Politikalltag geht sehr weit aber immer noch sind sie nicht im Sicherheitsrat der UNO vertreten, während Länder wie Russland und China dabei sind und über uns alle entscheiden. 

Ausgerottete chinesische Dörfer, gefolterte russische Gefangene sind anscheinend weniger Wert als Opfer von Nazideutschland. 

Die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten lohnt sich nicht. Dies das Signal an andere Länder welche es dringend nötig hätten. 

 

Zum Schluss die Heilige Schweiz? 

Die Ver- und Aufarbeitung solcher Fehler einer Nation ist immer schwierig. Gezeigt hat das auch die Schweiz, welche über 60 Jahre brauchte, um schliesslich abgewiesene Flüchtlinge und wirtschaftliche Beziehungen mit Nazideutschland zu thematisiert. Der Bergierbericht stiess auf grossen Wiederstand. 

 


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